BLIND DATE

BLIND DATE_Ausstellungsprojekt Bild mit dem Titel Blind Date und das Wort in Braille

Ort: Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich
Makartstraße 11, A – 4020 Linz

Datum: 4. Und 5. Dezember 2025

BLIND DATE ist der Titel dieser Ausstellung in Linz– und zugleich ihr Konzept: eine Begegnung mit Kunst unter neuen Vorzeichen, eine Einladung zur achtsamen Wahrnehmung. Im Zentrum stehen eine Gegenüberstellung und ein Dialog – zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem.

MITMACHEN BEIM ORGANISMUS PROJEKT

RAUMKONZEPT

Ein taktiles Leitsystem führt die Besucher:innen durch den Ausstellungsraum. In Anlehnung an ihre künstlerische Praxis, die sich mit Inklusion, Kommunikation und Partizipation beschäftigt, macht Sarah Iris Mang, Künstlerin und Kuratorin der Ausstellung, auch den Raum selbst zum Thema: seine Zugänglichkeit, seine Sprache, seine Wirkung.

Das Wort BLIND DATE erscheint in Braille Schrift an der Wand – umgesetzt mit Filzkreisen als haptisches Gestaltungselement.

KÜNSTLERINNEN

Die drei blinden Gastkünstlerinnen eint ihre kreative Ausdruckskraft – bei jeweils sehr unterschiedlichen Zugängen:

Susanne Buchner-Sabathy ist Linguistin, Übersetzerin und Expertin für digitale Barrierefreiheit. Ihre Fotografien zeigen eine Welt, die sie nicht sieht – und gerade dadurch auf besondere Weise erfasst.

Veronika Mayer modelliert aus ihrer inneren Vorstellung kleine Figuren. Sie ist Mitglied der inklusiven Musikgruppe Luna Nueva und gibt Workshops für Schulklassen zum Thema Blindenschrift und den Alltag blinder Menschen.

Margarethe Waba schreibt poetische wie alltagsnahe Texte über Barrierefreiheit, Stadtspaziergänge und das Leben aus ihrer Perspektive. Ihre Beiträge in der Ausstellung bieten intime Einblicke in Wahrnehmung, Routinen und Hürden des Alltags.

Sarah Iris Mang präsentiert das kollaborative Kunstprojekt VIBES, das in Zusammenarbeit mit ihrer Schwester, DJane Lotta Flower, entstanden ist. Ausgangspunkt des Projekts ist ein Werk von Egon Schiele, das in VIBES neu interpretiert wird. Die Künstlerinnen haben das historische Bild nicht nur visuell, sondern auch haptisch und klanglich erfahrbar gemacht. Entstanden ist eine multisensorische Installation, die durch taktile Elemente und den Sound mixed by Lotta Flower zum interaktiven Erleben einlädt. VIBES verbindet Kunstgeschichte mit zeitgenössischer Medienkunst und macht das Werk auf eine zugängliche, inklusive Weise neu erlebbar – als vibrierenden Dialog zwischen Bild, Raum, Klang und Körper.

BESUCHER:INNEN

Das Publikum ist eingeladen, Kunst nicht nur zu sehen, sondern mit allen Sinnen zu erfahren. Bereits am Eingang liegen Augenbinden bereit – ein Angebot, sich der Ausstellung mit geschärftem Bewusstsein und Offenheit zu nähern. Die Werke lassen sich hören, riechen, ertasten, das GEHÄKELTE KUNSTWERK ORGANISMUS sogar selbst mitgestalten – über Düfte, haptische Materialien, interaktive Elemente und ein begleitendes Podcast-Format (via QR-Codes) wird der Besuch zu einem sinnlichen Erlebnis. Wer sich darauf einlässt, begibt sich auf ein echtes Date – mit der Kunst und mit sich selbst.

GEMEINSAM EIN KUNSTWERK SCHAFFEN: ORGANISMUS

Ein besonderes Highlight bei BLIND DATE ist ein gemeinsam gehäkelter, bunter pulsierender ORGANISMUS AUS FLORA UND FAUNA. Die einzelnen Häkelarbeiten – eingereicht nach einem öffentlichen Aufruf über Newsletter und Social Media – verweben sich zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk, das die VIELFALT KOLLEKTIVER KREATIVITÄT sichtbar macht. Gleichzeitig lädt die Arbeit dazu ein, über unsere Umwelt nachzudenken und die Beziehungen zwischen Mensch, Tier und Pflanze zu reflektieren. JA ICH MAG MITMACHEN!

„Das Korallenriff der Schwestern Wertheim im Schlossmuseum Linz hat mich zutiefst fasziniert. Ich habe damals selbst mitgehäkelt – und wusste: Wenn ich wieder eine Ausstellung kuratiere, soll etwas Gemeinschaftliches entstehen. Mich begeistert besonders die Pflanzenwelt, aber auch die Vielfalt der Tiere. Jede und jeder kann teilnehmen. Vor Ort arrangiere ich die einzelnen Beiträge gemeinsam mit meinem Team – und so wächst das kollaborative Kunstwerk Stück für Stück weiter.“